10 Gebote gegen Wohnungslosigkeit
1. DU SOLLST NIEMANDEM EIN DACH UBER DEM KOPF VERWEHREN
Jeder hat das Recht auf eine menschenwürdige Unterbringung - auch bei fehlendem Leistungsanspruch.
Wir fordern Betten für alle.
2. DU SOLLST ALLES TUN, UM WOHNUNGSVERLUST ZU VERMEIDEN
Jobcenter sollen bei drohender Kündigung Mietschulden als Beihilfe übernehmen können. Es müssen Fachstellen für Wohnungsnotfälle geschaffen werden, die alle Hilfen aus einer Hand bieten. Bei Mietschulden oder drohender Zwangsräumung sind aufsuchende Hilfen notwendig. Das hilft auch, bezahlbaren Wohnraum in den Kommunen zu erhalten.
3. DU SOLLST NIEMANDEN AUSGRENZEN
Es müssen gemischte Wohnquartiere erhalten werden, um das Zusammenleben von einkommensstarken und einkommensschwächeren Menschen zu ermöglichen. Ghettoisierung gefährdet den sozialen Frieden.
4. DU SOLLST BEZAHLBARE WOHNUNGEN SCHAFFEN
Staatliche, privatwirtschaftliche und kirchliche Wohnungsbaugesellschaften sowie Investoren
müssen verpflichtet werden, ausreichend Wohnraum mit bezahlbaren Mieten anzubieten.
5. DU SOLLST NICHT VERGESSEN, DASS ALLES SEINEN PREIS HAT
Wer Wohnungslosigkeit bekämpfen will, muss investieren. Wer nicht investiert, zahlt am Ende einen
hohen Preis. Mieten in Deutschland sind unterschiedlich: Kosten der Unterkunft und Wohngeld müssen
die regionalen Preisunterschiede angemessen berücksichtigen.
6. DU SOLLST JUNGE MENSCHEN NICHT SCHLECHTER BEHANDELN ALS ANDERE
Schärfere Sanktionsregeln für unter 25-jährige Hartz IV-Bezieher machen junge Menschen wohnungslos. Junge Menschen brauchen Förderung im Rahmen der Jugendhilfe auch über das 18. Lebensjahr hinaus.
7. DU SOLLST JEDEM DIE CHANCE AUF BESCHAFTIGUNG GEBEN
Jeder muss die Möglichkeit auf Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten. Durch dauerhaft geförderte öffentliche Beschäftigung muss Teilhabe für alle gesichert werden.
8. DU SOLLST KRANKE NICHT ABWEISEN
Viele Wohnungslose haben keinen Zugang zum Regelsystem der Krankenversorgung. Deshalb müssen niedrigschwellige medizinische Angebote für diese Wohnungslosen geschaffen und gefördert werden, statt sie in die Notaufnahmen der Krankenhäuser abzuschieben.
9. DU SOLLST DEN TATSACHEN INS AUGE SCHAUEN
Wir fordern die Einführung einer bundesweiten Wohnungsnotfallstatistik. Transparenz und empirische Grundlagen müssen politisches Handeln bestimmen. Wer steuern will, muss messen. Tatsachen müssen bekannt sein, bevor man Schlüsse zieht.
10. DU SOLLST VERANTWORTUNG NICHT HIN- UND HERSCHIEBEN
Bund, Länder, Kommunen und auch die EU müssen das Problem gemeinsam anpacken. Deshalb gehört das Thema ins Kanzleramt.
Eine Aktion der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe